IM GESPRÄCH MIT GCA WOHNBAU

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Die GCA Wohnbau GmbH mit Firmensitz in Klosterneuburg ist Bauträger, Projektentwickler und Architekturbüro unter einem Dach. FAKRO Österreich hat Gesellschafterin Arch. DI Andrea Probst und Geschäftsführer Dr. Christian Gibler zum Gespräch gebeten.

FAKRO: Modernes Wohnen erfordert unter anderem Räume mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für Generationen. Was macht für Sie als Bauträger und Planer ein modernes Wohngebäude aus?

Frau Probst: „Flexibilität und Vielfältigkeit – vor allem in Bezug auf die Nutzung der Grundrisse. Unsere Ansprüche ändern sich über das ganze Leben, z.B. Wohnen mit Kindern, Wohnen im Alter, Wohnen mit Beeinträchtigung aber auch Homeoffice usw. guter Wohnraum muss mitwachsen – muss sich mitverändern können.“

Herr Gibler: „Ein Wohnraum muss als Paar, aber auch als Familie genutzt werden können. Gleichzeitig kommt es manchmal so, dass sich eine Situation unvorhersehbar ändert und beispielsweise die Versorgung der Eltern hinzukommt.“

FAKRO: Umweltbewusstes Bauen ist in Ihrer Firmenphilosophie verankert. Was sind für Sie die derzeit größten Herausforderungen beim Planen und Bauen von Wohnprojekten?

Herr Gibler: „Unsere Gebäude werden mit erneuerbaren Energien betrieben – beim aktuellen Wohnprojekt „Am Renninger“ in Klosterneuburg mit 100 % Biomasse-Fernwärme. In der Nähe liegt eine PV-Anlage, deren Energie in die Energiegemeinschaft in Zukunft eingespeist wird. Auf eine Wohnraumlüftung haben wir bei diesem Projekt verzichtet.“

 

Frau Probst: „Die war hier auch gar nicht notwendig, denn wir haben bereits bei der Planung auf gewisse Aspekte geachtet wie beispielsweise auf die Möglichkeit zum Querlüften der Räume, auch nutzen wir den sogenannten Kamineffekt für eine natürliche Kühlung der Innenräume.“

IM GESPRÄCH MIT GCA WOHNBAU
Von links nach rechts: Arch.DI Lisa ENZENEBNER (Architektin Firma GCA Wohnbau GmbH), Dr. Christian GIBLER(Geschäftsführer Firma GCA Wohnbau GmbH)Arch. DI Andrea PROBST (Gesellschafterin; Firma GCA Wohnbau GmbH).

FAKRO: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends im Dachgeschoß?

 

Frau Probst: „Ich sehe keinen kurzfristigen Trend, sondern eine langfristige Veränderung im Planen und im Nutzen von Dachgeschoßflächen. Große Verglasungen ermöglichen heutzutage die Einbeziehung des Außenraums, dieser wird somit Teil des Wohnens. Damit schafft man offene Atmosphäre. Auch begünstigen offen Grundrisse die natürliche Belüftung und den Lichteinfall. Licht kann tief in das Innere der Wohneinheit dringen. Dies bietet damit Möglichkeiten für kreative und inspirierende Raumgestaltung. Diese Offenheit der Räume gestatten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Gut geplante offene Dachräume können unseren Bedürfnissen stetig angepasst und optimiert werden – Multifunktionalität in der Schrägen.“

 

Herr Gibler: „Covid hat uns einen Trend beschert, nämlich den Wunsch nach Freifläche, Haus und Garten - das ist jedoch für viele oftmals nicht leistbar. Aber ich traue mich zu behaupten: Eine Dachgeschoßwohnung ohne Freiflächen kann man heute gar nicht mehr verkaufen. Die Käuferinnen und Käufer brauchen noch ein bisschen einen Kick, damit sie sich wieder trauen zu investieren. Sie warten auf den Moment, wenn die Zinsen günstiger werden. Ich würde mir wünschen, dass die Medien generell wieder positiver über den Bausektor berichten.“ 

FAKRO: Was macht für Sie persönlich Wohnen im Dachgeschoß aus?

Frau Probst: „Das Dachgeschoß ist für mich ein Raum für Kreativität. Durch seine starke 3. Dimension stellt er meist eine Herausforderung dar. Freiliegende Dachbalken, Schrägdachfenster und generell die Form der Schrägen lassen dabei viel Gestaltungsfreiraum offen.“

Herr Gibler: „Wir bemerken, dass es einen speziellen Typus an Käuferinnen und Käufer von Dachgeschoßwohnungen gibt. Oftmals besitzen sie einen Plattenspieler, sind weltoffen und legen Wert auf schöne Dinge, die man bewahren und mit in eine neue Zukunft nehmen kann. Der klassische Dachgeschoßbewohner kann gut mit Schrägheit umgehen.“

FAKRO: Das neue Wohnprojekt „Am Renninger“ in Klosterneuburg verbindet Tradition mit Moderne. Was macht das Projekt aus Ihrer Sicht besonders?

 

Frau Probst: „Ein respektvollen Umgang mit der Umgebung ist uns wichtig. In unserer Planungsphase wollten wir die Vielfalt und die Geschichte des Ortes widerspiegeln – in Form von luftigen Fassadenspielen, der Form des Daches und im Schaffen eines Ensembles. Die beiden Ensembleteile mussten mit einem unterirdischen Schrägaufzug miteinander verbunden werden.“

Herr Gibler: „Außerdem haben unsere beiden Gebäude keine Fenster – abgesehen von jenen im Dachgeschoß – sondern wir setzen auf raumhohe bzw. bodentiefe Fenster. Das bedeutet zugleich, dass jede Wohnung über mehrere Zugänge zu Freiflächen verfügt. Das ist wiederum wichtig für die Einbeziehung des Außenraums durch großzügige Öffnungen – die Beziehung ‚Mensch / Umwelt‘ ist für mich ein wesentlicher Aspekt.   

 

FAKRO: Bei diesem Projekt gab es spezielle Anforderungen an die bauphysikalische Werte: Warum haben Sie sich für Dachfenster von FAKRO entschieden?

 

Herr Gibler: „Aufgrund der Lage hatten wir eine entsprechende Anforderung an den Schallschutz, die die Firma FAKRO mit ihrem Produkt erfüllen konnte.

 

Frau Probst: „Die FAKRO Holz-Alu-Dachfenster bei diesem Projekt sind dreifachverglast und mit einem entsprechenden, wärmegedämmten Eindeckrahmen ausgestattet.“

 

FAKRO: Wie gehen Sie mit dem Schutz vor sommerlicher Überhitzung der Innenräume bzw. besonders im Dachgeschoß um?

Frau Probst: „Im Dachgeschoß wurde die solarbetriebene Netzmarkise AMZ von FAKRO verwendet. Besonders spannend finde ich, dass dieses Produkt Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h im geschlossenen Zustand Stand hält.“

FAKRO: Welche Anforderungen haben Sie an eine Dachfensterfirma und hat FAKRO diese erfüllt? z.B. Liefertreue, Service vor Ort, Produktvielfalt, Sonderlösungen etc.

IM GESPRÄCH MIT GCA WOHNBAUVon links nach rechts: Arch.DI Lisa ENZENEBNER (Architektin Firma GCA Wohnbau GmbH), Dr. Christian GIBLER(Geschäftsführer Firma GCA Wohnbau GmbH)Arch. DI Andrea PROBST (Gesellschafterin; Firma GCA Wohnbau GmbHCarsten NENTWIG (Geschäftsführer FAKRO Dachflächenfenster GmbH).

Frau Probst: „Wichtig sind mir Sonderlösungen oder auch besondere Farben, die abseits von den RAL-Classic Farben möglich sind. Auch habe ich erfahren, dass die Verblechungen und Eindeckrahmen bei FAKRO in allen möglichen Farben erhältlich sind. Diese Individualität gefällt mir.“

FAKRO: Wie sind Sie auf FAKRO aufmerksam geworden?

Frau Probst: „Bereits in der Planungsphase hatten wir mit der Firma FAKRO Kontakt, da wir für unser Projekt eine besondere Anforderung an den Schallschutz hatten und FAKRO diese erfüllen konnte. Wir nehmen aber generell wenig Einfluss auf den Generalunternehmer, wenn diese mit einer Firma schon gute Erfahrungen gemacht haben.“

Herr Gibler: „Die Firma HABAU als Generalunternehmer hat dann unabhängig von uns selbstständig den Auftrag für FAKRO erteilt. Die gehen nach Preis- und Leistungsverhältnis und das hat gepasst.“

FAKRO: Planen Sie weitere Projekte mit FAKRO umzusetzen?

Frau Probst, Herr Gibler: „Unser nächstes Projekt ein Bestandsobjekt mit Dachgeschoßaufbau und Zubau im 19. Bezirk, bei dem wir auch FAKRO Produkte in Betracht ziehen würden, ist bereits in Absprache mit Herrn Nentwig. Im 19. Bezirk zählt jeder Zentimeter und muss perfekt geplant sein.“

 

Baustellentafel:

Projektname: Am Renninger

Adresse: Am Renninger 10, 3400 Klosterneuburg

Bauherr & Architekt: GCA Wohnbau GmbH

Generalunternehmer: Firma HABAU

Umfang: 2 Stiegen, 27 Eigentumswohnungen

Fertigstellung: 2024

FAKRO Produkte: FTW R5 Niedrigenergie-Schwingfenster (dreifachverglast, Holz-Alu, 38 dB Schallschutz) mit wärmegedämmten Eindeckrahmen; AMZ Solar Netzmarkisen

 

www.fakro.at